Gesangstudio Dietmar Vollmert

Ausbildungsstätte für klassischen Gesang

Jahreskonzert des Gesangstudio Vollmert

Mitglieder des Gesangstudio Vollmert
Friederike Wiesner (Klavier)

Zitat Kriftel.de:

Am Sonntag den 11.9.2022 veranstaltete das Musikforum Kriftel im Rahmen seiner Konzertreihe das diesjährige Jahreskonzert des Gesangstudios Vollmert. Aktuelle und ehemalige Schüler von Dietmar Vollmert boten gewohnt professionell ihre Gesangskunst dar und widmeten sie dem kürzlich verstorbenen Gerhard Jaeger, der jahrelang als fotografischer Chronist alle Konzerte begleitet hat. 70 Musikinteressierte spendeten begeistert Applaus.

Der erste Teil des Programms befasste sich mit Liedern, der zweite Teil nach der Pause erfreute das Publikum mit Arien aus Opern. Eröffnet wurde der Abend mit dem Duett “Abendstunde” von K. Weigl. Die Mezzosopranistin und ehemalige Schülerin Britta Stegmann bot zusammen mit dem Bariton Carsten Vollmert einen bewegenden Einstieg in das Konzert. Karin Herkströter folgte mit “Plaisir d’amour” von J.P.E. Martini aus dem Jahre 1785. Ihr Mezzosopran gab dem Liebeslied den gefühlvollen Rahmen, der erklärt, warum Lieder in Frankreich “Melodie” und eben nicht Lied genannt werden, und warum dieses Werk als Vorbild aller Chansons gilt. .

Den Herausforderungen gestellt

Tenor Klaus Gallenbacher, neu bei Dietmar Vollmert, aber nicht neu im Gesang, entführte die Zuhörenden mit seinem klaren und bewegenden Ausdruck mit einem der traurigsten Lieder Schuberts in “Nacht und Träume”. Wie lohnend eine geduldige, kontinuierliche Gesangsausbildung ist, konnte man bei Matthias Pfützner lauschend und sehend wahrnehmen. In “Adieu” von G. Fauré stellte er sich erfolgreich den interpretatorischen Herausforderungen, hier in der ernsten Muse.

Ellen Geisel zeigte dann mit “Auf den Flügeln des Gesangs” von F. Mendelssohn, wie sehr die Musik sie inzwischen tragen kann, und nahm alle Anwesenden mit in luftige Gefilde. Marie-Luise Reinhard, ebenfalls eine ehemalige Schülerin, widmete dann “The Enchantress” von J.L. Hatton ihrem Liebsten und füllte den Saal mit ihrem voluminösen Mezzo und ihrer inzwischen professionell weiter ausgebildeten Stimme zur Gänze.

Carsten Vollmert reiste mit “Der Feuerreiter” von H. Wolf ins Wien des anfangenden zwanzigsten Jahrhunderts mit seinen Umbrüchen. Er überrascht erneut mit seinem ausdrucksstarken Gesang bei diesem nicht alltäglichen Stück. Vor der Pause verzauberte Sonja Außner die Zuhörer noch mit “Still wie die Nacht”, einem Kleinod aus der Feder von C. Bohm. Ihr Mezzo ließ das Publikum träumerisch verliebt in die Pause gehen.

Nach der Pause zeigte Matthias Pfützner als “Vogelsänger” aus der Zauberflöte, in wieweit er sich inzwischen auch den darstellenden Aspekten des Gesangs genähert hat, und eröffnete damit den Reigen der Arien aus Opern. Gefolgt wurde dieses Werk dann von Karin Herkströter mit “Mon coeur s’ouvre à ta voix”, der Arie der Dalila an Samson aus der Oper von C. Saint-Saens. Sie erweichte die Herzen der Zuhörenden so sehr, dass sie sich sicher problemlos alle Haare hätten abschneiden lassen...

Gefühle erster zarter Liebe

Britta Stegmann musste sich danach als Desdemona kurz vor ihrer Erwürgung durch (Verdis) Otello in die himmlischen Sphären des “Ave Maria" flüchten. Zum Glück kam dann kein Otello, um sie zu erwürgen, sondern Marie-Luise Reinhard, die aus Verdis Il Trovatore als Azucena in “Condotta ell’era in ceppi” eindrücklich und überzeugend darbrachte, warum sie nicht versteht, dass Manrico den Grafen von Luna hat überleben lassen.

 

Klaus Gallenbacher stellte sich Mimi, dargestellt durch Britta Stegmann, dann als Rodolfo in “Che gelida manina” aus Puccinis La Bohème vor, und verführte das Publikum in die Gefühle erster zarter Liebe in dunkler Annäherung. Nach dem Paris des Jahres 1830 versetzte Sonja Außner alle zurück in die griechische Sagenwelt als Orpheus in Orfeo et Euridice in der gleichnamigen Oper von C.W. Gluck. Er beklagte sein Leid darüber, dass er sich nicht beherrschen konnte und sich nach Eurydike umdrehen musste, worauf er sie ja wieder verlor.

Diese eindrücklich vermittelte Trauer setzte dann Ellen Geisel mit “Don’t cry for me, Argentina” aus dem Musical von A.L. Webber beeindruckend fort und entführte die Zuhörenden damit aus dem frühen Griechenland nun nach Südamerika. Den Abschluss des Abends bildete “It was a lover and his Lass”, ein Text von Shakespeare, vertont von R. Vaughan Williams als Duett und vorgetragen von Carsten Vollmert und Klaus Gallenbacher. Ihr berückender Vortrag entließ das Publikum in den spätsommerlichen Abend.

Alle Vortragenden wurden auf beeindruckende Weise von Friederike Wiesner am Klavier begleitet, die wie immer eine sichere Stütze und kongeniale Begleiterin auf dem Klavier bei allen Musikrichtungen und -stilen war. Der Eintritt war frei, Dietmar Vollmert hatte aber um eine Spende gebeten: Er kann nun 365 Euro an die Krifteler Bürgerstiftung weitergeben. MP/DV

 

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